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Unwetter

Der Hofladen liegt am Bach, idyllisch und manchmal zu nahe. Den 30.05.2018 werde ich nicht vergessen. Es wird so ein Datum sein, das das Leben prägt. Es war dann, als der Dorfbach in den Hofladen floss und ich erst nach 50cm Flut merkte, dass er zur anderen Tür wieder raus will. Es war dann als die Gummistiefel so voll waren, dass das Wasser oben herauskam..
Als hätte sich der Himmel über uns geöffnet stürzten Wasser- und Hagelmassen über unser Tal. Die Landwirtschaft hat grossen Schaden erlitten. Die Trinkwasserversorgung war in den Nachbardörfern schwierig, Keller mussten leergepumpt werden und der Sachschaden ist enorm.
Bei mir ist der Sachschaden nicht gross, weil ich nicht viele Sachen habe. Aber der Bolebuck hat gelitten.
Alle Bäume, die so schön mit Früchten behangen waren, haben fast keine Blätter mehr und jeder Apfel hat Hageldellen. Die Kirschen auch einfach kaputt.
Die Trauben sehen zwar fürchterlich aus, ein Rückschnitt wird wahrscheinlich einiges retten.
Wie sich das Gemüse erholen wird, werde ich sehen. Sicher habe ich für die nächsten 6 Wochen kein Feingemüse (Salate, Fenchel..). Den Tomaten geht es gut und am allerwichtigsten... den Enten auch.
Die Enten haben sogar besonder viel zu tun jetzt, weil die Schnecken ebenso mit aufräumen beschäftigt sind. Auch genissen sie den tollen Überblick, es liegt alles am Boden.

Mir selber geht es heute wieder viel besser. Gegen Wassermassen zu kämpfen hat mich müde gemacht und zeitweise hatte ich das Gefühl, alles verloren zu haben. Aber jetzt fühle ich das anders. Es ist da, die Natur, das Leben. Das fasziniert mich, das Leben! Und das geht erst wenn es wirklich Zeit ist.
Einigen Kulturen gebe ich Homöpatische Präparate, andere brauchen die nicht und wieder anderen kann ich sonst helfen mit Rückschnitt z.B. Auf eine Schwefel, Armicarb, Kupfer-Spritzung verzichte ich beim Obst. Der Nutzen wäre zu klein, der Aufwand zu gross. Tafeläpfel gibt es sowieso keine dieses Jahr.
Von ganzem Herzen danke ich meinen Freunden, die mich in dieser Zeit unterstützten. Unglaublich!
Viele fragen zuzeit, wie sie mich und den Betrieb unterstützen können. Vielen Dank dafür! Wenn sich jemand betätigen will, gibt es jetzt wirklich mehr Arbeit als sonst aus dem Bolebuck und im Hofladen. Per e-Mail bin ich gut erreichbar.
Herzlich
Katrin Bürchler