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Bungert

Niedereningen 1940

Foto Niederweningen 1940
Jeder Bauernhof hatte früher einen Bungert bestehend aus Obstbäumen, Gemüsegarten, Beerensträuchern und Hecken umzäunt von einem Holzzaun. Unmittelbar um das Wohngebäude herum oder an der Dorfgrenze waren diese Baumgärten angesiedelt und dienten vorwiegend der Selbstversorgung. Die Arbeit im Bungert ging mit der Arbeit im Haus einher. Essen zubereiten, Holznachlegen und für den Winter einmachen erledigten gerne die ältere Generation und die Jüngeren waren mit Feldarbeiten beschäftigt.
Das abwechslungsreiche Landschaftsbild war ein idealer Lebensraum für eine Vielzahl von wilden Tieren wie Insekten, Amphibien, Vögel und natürlich Säugetiere.
Der Bolebuck war ein vergleichsweise grosser Bungert und wurde von Frau Utzinger noch in meiner Kindheit unterhalten. Mit dem Postauto fuhr sie mit der Ernte vom Bolebuck und ihrem Hausgarten wöchentlich zum Markt nach Baden. Weil die Maschinen effizientere Arbeitsweisen ermöglichten und die Selbstversorgung zu aufwändig wurde, die Alkoholverwaltung Geld bezahlte für die Baumrodung um den Obstpreiszerfall zu stoppen, wurden die alten Obstbäume von 1960-1990 gefällt. Auch wurden viele Bungert verbaut, siehe Bild. Damit hat sich das Dorfbild und die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen verändert und Wissen über Natur und Nahrunskonservierung geht vergessen. Darum gestalten und erhalten wir die Lebensräume auf dem Bolebuck und Grundnahrungsmittel für uns und unsere Kundschaft auf natürliche Weise anbauen.

Niedereningen 2009

Foto Niederweningen 2009